8 Tipps für einen guten Abfluss in Bädern mit begehbarer Dusche

TIPP 1: Ausreichende Durchflusskapazität

Achte darauf, dass du einen Duschabfluss mit ausreichender Durchflusskapazität hast.. Der Durchfluss eines modernen Duschkopfes kann sehr unterschiedlich sein. Von einer wassersparenden Version mit 5 Litern pro Minute bis hin zu 25 Litern Wasser pro Minute. Dein Duschabfluss muss also über eine ausreichende Abflusskapazität verfügen. Wenn Schmutz oder Haare den Abfluss vorübergehend verringern, muss das Wasser trotzdem leicht abfließen können. Mit einem Siphon im Badezimmer kannst du auch den unangenehmen Gerüchen entgegenwirken. 

TIPP 2: Richtiges Gefälle des Abflussrohrs

Es scheint sinnvoll zu sein, den Abfluss mit einem möglichst starken Gefälle zu verlegen. Das ist jedoch nicht immer die beste Methode. Wenn ein waagerechtes Drainagerohr ein zu starkes Gefälle hat, können Schmutzreste im Drainagerohr trocknen und sich an der Innenseite des Rohrs festsetzen. Wenn das Rohr andererseits nicht ausreichend abfließt, bleibt das Wasser im Rohr und die Ablagerungen können ebenfalls im Rohr stecken bleiben. Diese Verunreinigungen können dann neue Ablagerungen blockieren, die das Rohr weiter verstopfen. Das Ergebnis ist ein komplett verstopftes Rohr. Das ideale Gefälle eines horizontalen Abflussrohrs beträgt 1 cm pro Meter. Das gilt nicht für die vertikale Hauptentwässerung; diese kann gerade nach unten verlaufen.

TIPP 3: Richtiger Durchmesser der Abflussrohre

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, ist es wichtig, Rohre mit dem richtigen Durchmesser zu verlegen. Dieser Durchmesser hängt von der erwarteten Durchflusskapazität ab. Dies sind einige Mindestdurchmesser (größere sind erlaubt)

  • Waschbecken: 40 mm, niemals zusammen mit der Badewanne ablaufen, zusätzlich helfen Waschbeckenstöpsel in verschiedenen Größen, um besser regulieren zu können
  • Begehbare Dusche mit Duschablauf: 50 mm Abfluss immer separat zum Hauptabflussrohr/Steigleitung
  • Badewanne: 50 mm, immer separat an die Hauptabflussleitung/Steigleitung anschließen
  • Waschmaschine: 40 mm, immer separat an die Hauptabflussleitung/steigende Leitung anschließen
  • Geschirrspüler: 40 mm, immer separat in die Hauptabflussleitung / Steigleitung entwässern
  • Toilette: 90 mm, immer separat in die Hauptentwässerungsleitung / Steigleitung entwässern

Wenn verschiedene Abflussrohre zusammenkommen, wähle einen möglichst großen Durchmesser, z. B. 110 mm. Achte immer darauf, dass das Wasser nicht zu lange horizontal durch ein Rohr mit begrenztem Durchmesser laufen muss. Wenn es doch eine größere Strecke horizontal zurücklegen muss, wechsle so schnell wie möglich zu einem größeren Durchmesser, um Verstopfungen zu vermeiden.

Das Gleiche gilt für die Zusammenführung der Abflüsse mehrerer Geräte. Wenn die Umstände es nicht zulassen, dass du die Geräte getrennt entwässern kannst, achte darauf, dass du einen ausreichenden Spielraum beim Durchmesser deines Abflussrohrs hast. Wenn das vertikale Hauptentwässerungsrohr einen zu geringen Durchmesser hat, kann es zu einem Vakuumeffekt kommen. Das könnte dazu führen, dass die Siphons des Duschabflusses und der anderen Badezimmergeräte leerlaufen, was zu Geruchsbelästigung führen kann.

TIPP 4: Vermeide Luftblasen im Abflussrohr

Luftblasen bilden sich, wenn Wasser abgeleitet wird, und bleiben manchmal an unerwarteten Stellen hängen. Eine Luftblase, die in der Leitung bleibt, kann den reibungslosen Abfluss verlangsamen oder sogar blockieren. Luftblasen bilden sich, wenn ein horizontales Abflussrohr mit einem vertikalen Rohr über eine Y-Kupplung verbunden wird. Instinktiv würdest du erwarten, dass dies gut für einen reibungslosen Abfluss ist, aber wegen dieser Y-Kupplung (45°) kann eine Luftblase zwischen dem vertikalen Abflussrohr und dem Duschabfluss eingeschlossen werden, was den Abfluss behindern kann. Das Wasser bleibt dann in der Dusche, bis der Siphon aus dem Abfluss genommen wird. Dabei bilden sich Blasen, die aus dem Abflussrohr entweichen und das Wasser läuft dann plötzlich sehr schnell ab. Dieses Phänomen lässt sich vermeiden, indem du das senkrechte Abflussrohr mit einer T-Kupplung verbindest. Dadurch wird verhindert, dass die zusätzliche Luft im horizontalen Rohr eingeschlossen wird, und sie wird in den vertikalen Abfluss abgeleitet.

TIPP 5: Achte auf den doppelten Siphon

Dieser Tipp schließt an den vorherigen an. Manchmal bildet sich weiter unten im Abflussrohr ein zweiter Siphon, absichtlich oder unabsichtlich. Das führt automatisch dazu, dass eine Luftblase zwischen den beiden Siphons stecken bleibt. Für das Wasser ist es schwierig, diese Luftblase zu überwinden, so dass das Wasser nicht mehr abfließen kann. Wenn es einen zweiten Siphon im Abflussrohr gibt, kann dieser Fehler leicht umgangen werden. Der zweite Siphon hält auch den Geruch zurück, so dass du den Siphon in deinem Duschabfluss entfernen kannst. Wenn es immer noch riecht, bedeutet das, dass sich kein zweiter Siphon gebildet hat und die Ursache woanders gesucht werden muss.

TIPP 6: Getrennter Abfluss für jedes Gerät

Versuche immer, für jedes Gerät in deinem Badezimmer einen separaten Abfluss vorzusehen. Halte den Abfluss der Badewanne und der Dusche immer getrennt voneinander und von den anderen Geräten im Bad. Wenn du die Badewanne entleerst, entsteht in deinem Abflussrohr ein großer Druck, vor allem wenn der Durchmesser nicht sehr groß ist. Aufgrund dieses Vakuumeffekts leert das Abflusswasser dann die Siphons der anderen Geräte. Das kann auch zu unangenehmen Gerüchen führen. Wenn mehrere Geräte an einen zentralen Abfluss mit geringem Durchmesser oder unzureichender Belüftung angeschlossen sind, kann ein Vakuumeffekt entstehen, der die Siphons des Duschabflusses und anderer Geräte leert. Zum Glück gibt es eine Lösung für diesen Fehler. Du kannst einen Lufteinlass am Abflussrohr deiner Toiletten oder im Rohrschacht installieren. Das ist eine Art Ventil, das Luft ansaugt, sobald der Druck in deinen Abflussrohren zu hoch ist. So kannst du die Wassersperre deiner anderen Geräte intakt halten. Siehe auch TIPP 8.

TIPP 7: leicht zugänglicher Siphon

Wenn dein Wasserabfluss plötzlich langsamer wird, kann es sein, dass sich Schmutz im Siphon deines Duschabflusses befindet. Deshalb ist es sehr wichtig, dass der Siphon deiner begehbaren Dusche leicht zugänglich ist und gereinigt werden kann. Du solltest auf jeden Fall Duschabläufe und Duschwannen vermeiden, bei denen der Siphon unzugänglich und unterirdisch eingebaut ist (Schwanenhalssiphon). Im Falle einer Verstopfung musst du den gesamten Duschboden herausbrechen, mit allen Konsequenzen, die dies mit sich bringt. Wenn das Wasser in deiner begehbaren Dusche nicht mehr reibungslos abläuft, solltest du den Siphon herausnehmen und reinigen. Wenn mehrere Geräte gleichzeitig nicht richtig abfließen, liegt das Problem wahrscheinlich weiter unten im Abfluss. Vielleicht ist ein Rohr verstopft oder die Klärgrube muss entleert werden.

TIPP 8: Für gute Belüftung sorgen

Dieser Tipp umfasst mehrere der vorherigen Punkte. Wenn das vertikale Abflussrohr richtig „belüftet“ ist, vermeidest du bereits viele der oben genannten Probleme. Eine gute Belüftung ist eigentlich nichts anderes als die Zufuhr von Luft in das Drainagerohr, damit es kein Vakuum erzeugen kann. Dieser Vakuumeffekt führt dazu, dass das Wasser im Abflussrohr bleibt. Stell dir eine Pipette oder einen Strohhalm vor, den du oben mit deinem Finger verschließt. Die Flüssigkeit bleibt trotz der Öffnung am Boden drin. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Abflussrohr zu belüften, aber im Idealfall verläuft der Hauptabfluss als „Entspannungsrohr“ senkrecht durch das Dach, damit er immer frische Luft aufnehmen kann. Da die Belüftung auf dem Dach erfolgt, gibt es nie eine Geruchsbelästigung.

Achte darauf, dass die zentralen Abflussrohre jederzeit zugänglich bleiben. Wenn eine zentrale Belüftung aufgrund der Umstände nicht mehr möglich ist, ist die einzige Lösung, einen Belüfter an den bereits installierten Sanitäreinrichtungen anzubringen. Siehe auch TIPP 6.

Author: Nathaniel

Hey guys, ich bin Nathaniel und starte hier meinen ersten Blog Versuch. Eigentlich arbeite ich als Innenarchitektin aber ich fühle mich auf im Garten und in der freien Natur sehr wohl. Mittlerweile bin ich 28 Jahre und seit klein auf an Mode Interessiert. Was heißt das für euch? Hier wird euch alles rund um die Themen  wohnen, Gartenarbeit, Innenarchitektur und Moder erwarten. Schließt aber nicht aus, dass ich mich auch ein wenig kreativ entfalten werde und einmal andere Themen behandeln werde. Life is either a great adventure, or nothing at all. – Helen Keller

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